Elektrotechniker

Elektrotechniker

Ob Studium oder Weiterbildung – erfahren Sie hier mehr über die unterschiedlichen Ausbildungswege zum Elektrotechniker und informieren sich gezielt über Inhalte, den Ablauf, Prüfungen und das Gehalt.

Was ist ein Elektrotechnik Studium?

Ein Studium der Elektrotechnik schließt mit dem Bachelor oder Master ab und bietet erfolgsversprechende Karrieremöglichkeiten. Denn in der Elektroindustrie-Branche ist die Nachfrage nach Fachkräften groß: Die Energiewirtschaft befindet sich im Wandel und sucht stets nach innovativen Lösungen. Alternativ besteht für Sie die Option, eine berufliche Weiterbildung zum Elektrotechnikermeister oder Geprüften Techniker in Elektrotechnik zu absolvieren.

Beliebte Hochschulen

An diesen Hochschulen können Sie sich für ein Elektrotechnik Studium bewerben:

Das Studium der Elektrotechnik im Überblick

Ein ingenieurwissenschaftliches Studium der Elektrotechnik gilt als höchste Ausbildung in diesem Bereich. Den Studiengang Elektrotechnik bieten Technische Hochschulen, Fachhochschulen und Universitäten an. Es ist außerdem möglich, Elektrotechnik im Fernstudium zu absolvieren. Eine Datenbank mit den entsprechenden Fernhochschulen sowie Erfahrungsberichte von Fernstudierenden bietet FernstudiumCheck.de. Das Studium schließt mit dem Bachelor und darauf aufbauend mit dem Master ab. Der akademische Grad des Diplom-Ingenieurs wird nur noch vereinzelt angeboten.

Ein Studiengang in Elektrotechnik steht Bewerbern mit Fachhochschulreife und Abitur offen. Aber auch ohne diese Zugangsberechtigung können Sie Elektrotechnik studieren, wenn Sie eine Ausbildung und Berufserfahrung im einschlägigen Bereich vorweisen.

Während des Studiums gibt es vielfältige Möglichkeiten, sich zu spezialisieren. Gefragte Fachbereiche wie Erneuerbare Energien oder Automatisierungstechnik machen die Absolventen zu willkommenen Experten auf dem Arbeitsmarkt. Oftmals bieten Hochschulen das Fach Elektrotechnik in Kombination mit der Informationstechnik an.

Inhalte des Studiums der Elektrotechnik

Zu Beginn des Studiums bekommen die angehenden Elektroingenieure zunächst das Basiswissen der Elektrotechnik vermittelt. Wissenschaften wie Mathematik oder Physik sind das Handwerkszeug, das Elektroingenieure auch im Arbeitsalltag immer wieder einsetzen. Die einzelnen Module bauen oftmals aufeinander auf, sodass ein gutes Verständnis dieser elementaren Fachbereiche unerlässlich ist.

Im Grundstudium belegen Sie folgende Kurse:

  • Mathematik
  • Physik
  • Grundlagen der Elektrotechnik
  • Grundlagen der Informatik
  • Messtechnik

Danach steigen die Studierenden noch tiefer in die Materie der Elektrotechnik ein. Weil das Fachgebiet jedoch so umfassend ist und kaum generalistisch studiert werden kann, findet im Hauptstudium eine Spezialisierung statt.

Je nach gewähltem Studienschwerpunkt begegnen Ihnen im Hauptstudium diese Module:

  • Leistungselektronik
  • Regelungstechnik, Steuerungstechnik
  • Elektrische Antriebe
  • Software Engineering
  • Optik, Lasertechnik, Chemie
  • Energiewirtschaft

Um die Studierenden fit für den Arbeitsalltag zu machen, bieten viele Hochschulen auch die Vermittlung von Soft Skills und sogenannten Begleitwissenschaften an:

  • Ingenieurpraxis
  • BWL für Ingenieure
  • Soft Skills und Kommunikationsfähigkeiten
  • Exkursionen in Unternehmen und Anlagen

Neben der wissenschaftlichen Theorie legen die Hochschulen auch auf ausreichende Praxisnähe Wert. In Laboren führen Studierende der Elektrotechnik Experimente durch und bauen ihre ersten kleinen elektrischen Geräte. An renommierten Hochschulen steht ihnen hier eine hochwertige und innovative Ausstattung zur Verfügung.

Voraussetzungen zu Studienbeginn

Die übliche Aufnahmebedingung für ein Studium der Elektrotechnik ist die Hochschulreife. Das kann das Abitur, die Fachhochschulreife oder die Fachgebundene Hochschulreife sein. Doch auch ohne diese Abschlüsse steht Ihnen der Weg der akademischen Ausbildung offen. Die TH Köln reserviert beispielsweise 3 % ihrer Studienplätze für beruflich Qualifizierte. So haben Handwerker mit einer abgeschlossenen Meisterprüfung regelmäßig die Möglichkeit, sich für den Studiengang einzuschreiben. Aber auch Fachwirte aus dem technischen Bereich können Elektrotechnik studieren.

Darüber hinaus führen einige Hochschulen eine Eignungsprüfung vor Beginn des Studiums durch. Mithilfe dieser testen sie die grundlegende mathematisch-naturwissenschaftliche Begabung des Bewerbers.

Diplomarbeit und Prüfung im Studium der Elektrotechnik

Am Ende der ingenieurwissenschaftlichen Ausbildung verfassen Sie eine Abschlussarbeit. Je nach Bildungsgang handelt es sich bei dieser um eine Diplomarbeit, Bachelor- oder Masterarbeit. In allen geht es darum, eine elektrotechnische Problemstellung selbstständig zu lösen. Dies erfolgt aber nicht nur am Schreibtisch, sondern auch im Labor. Teil der Diplomarbeit können also auch das Entwickeln einer Maschine oder ein Experiment sein.

Es besteht zudem die Möglichkeit, die praktische Diplomarbeit mit mehreren Studierenden zusammen zu erarbeiten. Jeder übernimmt in diesem Fall einen bestimmten Fachbereich, der von der Konzeption über den Business Plan bis hin zur Vermarktung reichen kann. Die Diplomarbeit, beziehungsweise Bachelor- oder Masterarbeit, muss anschließend in einem Kolloquium präsentiert werden. Dies geschieht vor einer Prüfungskommission und dauert meist 30 Minuten. Die Prüfer stellen nicht nur Fragen zur Abschlussarbeit, sondern auch zu den allgemeinen Wissensgebieten.

Darüber hinaus legen die Studierenden während ihres Studiums auch immer wieder Prüfungen ab, die die einzelnen Sachgebiete betreffen. Besonders die Prüfungen in den Grundlagen-Fächern wie Physik und Mathematik stellen eine Herausforderung dar, die es zu meistern gilt. Üblich sind hier praktische Aufgabenstellungen, wie mathematische Berechnungen oder physikalische Problemstellungen, die in einer Klausur gelöst werden.

Alternativen zum Studium

Elektrotechniker werden Sie nicht nur durch einen Hochschulabschluss. Verschiedene Ausbildungswege bieten ähnliche Qualifikationen an, zum Beispiel den Elektrotechnikermeister. Diese Qualifikation kann in Form einer Weiterbildung nach einer Berufsausbildung angetreten werden. Infrage kommen hier Lehrberufe aus dem Bereich der Elektrotechnik sowie andere industrielle Ausbildungsberufe. Auf die IHK-Prüfung zum Elektrotechnikermeister kann sich der Bewerber auch im Fernstudium vorbereiten. Dies bietet den Vorteil, dass Teilnehmer ihren Arbeitsplatz nicht für einen Vollzeit-Lehrgang aufgeben müssen.

Eine andere Möglichkeit ist die Weiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker mit der Fachrichtung Elektrotechnik. Auch diese Ausbildung können Sie in einem Fernstudium absolvieren. Bei der Weiterbildung zum Geprüften Elektrotechniker sind weitere Schwerpunkte wählbar.

Infrage kommen die Vertiefungsrichtungen:

  • Automatisierungstechnik
  • Energietechnik
  • Informations- und Kommunikationstechnik

Der Staatlich geprüfte Techniker in Elektrotechnik schließt mit einer Prüfung vor der Schulaufsichtsbehörde ab und ist bundeseinheitlich geregelt. Auf die Prüfung bereiten verschiedene Bildungsträger vor.

Anbieter des Elektrotechnikers

Bei folgenden Instituten können Sie eine Weiterbildung zum Staatlich geprüften Elektrotechniker aufnehmen:

Berufsbild des Elektrotechnikers

Einem Elektrotechniker stehen viele Tätigkeitsfelder in den verschiedensten Branchen offen. Sein Einsatzgebiet richtet sich oftmals nach seinem studierten Schwerpunktgebiet und kann vom planerischen, konzeptionellen Arbeiten bis zur direkten Umsetzung reichen. Beispielsweise erstellt der Elektrotechniker Schaltpläne, entwickelt neue Geräte und Maschinen oder er verbessert Produktionsabläufe von Bauteilen. Außerdem kann er im Vertrieb eingesetzt werden. Er berät Kunden und plant die Inbetriebnahme von Maschinen und Anlagen.

Branchen, in denen Elektrotechniker eingesetzt werden können, sind:

  • Produktionsindustrie von Anlagen, Geräten, Messinstrumenten und Kommunikationstechnik
  • Energieversorgung, Energieverteilung und Handel mit Ressourcen
  • Luft- und Raumfahrt, Kraftfahrzeuge und Schienenverkehr
  • Forschung und Entwicklung

Gehalt des Elektrotechnikers

In Deutschland fehlen 40.000 Ingenieure, darunter ein Großteil an Absolventen, die sich in ihrem Studium auf Elektrotechnik spezialisiert haben. Im Kampf um geeignete Fachkräfte locken die Unternehmen mit einem attraktiven Einkommen. Selbst Berufsanfänger, die frisch von der Uni kommen, können mit einem hohen Verdienst rechnen. Das durchschnittliche Gehalt eines Elektroingenieurs können Sie der Tabelle entnehmen:

 MännerFrauenDurchschnitt
Gehalt*2.700 €2.000 €2.350 €

*) Hinweis: Alle Angaben sind in brutto / monatlich angegeben.

Die Höhe des Gehalts hängt von der Qualifikation, der Berufserfahrung und dem Verantwortungsbereich ab. Auch der Lohn von Absolventen einer berufsqualifizierenden Ausbildung wie dem Elektrotechnikermeister beläuft sich ähnlich hoch.

Anerkennung und Ansehen des Elektrotechnik Studiums

Im Bereich der Energiewirtschaft und Elektronik setzt die Wirtschaft besonders auf akademische Abschlüsse. Der Bedarf an studierten Elektrotechnikern steigt auch weiterhin:

"Wir werden über Jahre einen Mangel an Elektroingenieuren haben, da der Bedarf von den Absolventen nicht annähernd gedeckt wird." Sonja Dulitz, Branchenverband Elektroenergie (Quelle: Welt Online)

Dies zeigt, dass das Studium der Elektrotechnik nicht nur hohes Ansehen und Anerkennung genießt, sondern die Nachfrage nach Absolventen in der Wirtschaft groß ist. Der Fachkräftemangel der Branche kann aber nicht allein mit akademischen Ausbildungen bestritten werden. Deshalb bieten sich hier auch die Ausbildungen zum Geprüften Techniker und zum Elektrotechnikermeister an. Welchen Bildungsweg Sie auch einschlagen – Sie können mit sehr guten beruflichen Perspektiven sowie spannenden Aufgaben am Puls von Innovation und Wachstum rechnen.